Grafikkarte
Ratgeber: Stichwortverzeichnis
Grafikadapter
Sie steuern die wohl wichtigste Ausgabeeinheit eines jeden Computers an. Bei Desktop-PCs sind das ein oder auch mehrere Monitore, bei Notebooks ist es primär das eingebaute Display. Oft kann an Notebooks auch extern ein Monitor angeschlossen werden, über eine der im nächsten Abschnitt beschriebenen Schnittstellen. Zusätzlich geben einige Grafikkartenmodelle auch Signale über Cinch- oder S-Video-Buchsen aus. Damit kann die Anzeige auf ein TV-Gerät oder einen Beamer übertragen werden.
Schnittstellen
Videosignale werden über folgende Schnittstellen ausgegeben:
- VGA
- DVi
- HDMI
VGA DVI HDMI
Weitere Informationen dazu finden Sie unter Video-Schnittstelle.
Die Signale können auch aus der USB-Schnittstelle gewonnen werden, hierfür wird jedoch ein spezieller Video-Konverter benötigt, der die Signale dann wieder in die oben genannten Schnittstellenstandards übersetzt.
Bus-Systeme
Nach dem jeweiligen Stand der technischen Entwicklung wurden und werden Grafikkarten für folgende Bussysteme gefertigt:
ISA-Bus
Hier wurde zunächst eine Variante mit einer Busbreite von 8Bit entwickelt. Später kam ein ISA-Steckplatz mit 16Bit Busbreite hinzu, der starke Verbreitung fand. Dieser ist abwärtskompatibel, so dass auch 8Bit-Steckkarten eingesetzt werden können. ISA-Grafikkarten wurden für beide Varianten dieses Bussystems hergestellt, sowohl für 8Bit als auch für 16Bit.
VLB (VESA Local Bus)
Der Vesa Local Bus war die Nachfolgeentwicklung des ISA-Busses. Hiermit wurde ein höherer Datendurchsatz erreicht. Dieses Bussystem ist verwendbar für VLB-Grafikkarten, aber auch für Festplattencontroller und I/O-Karten. Aufgrund verschiedener technischer Probleme wurde er schon nach drei Jahren vom PCI-Bus abgelöst. Steckkarten auf VLB-Basis gehören deshalb heute zu den von Sammlern gesuchten Raritäten.
PCI-Bus
Auch hier wurden zwei verschiedene Busbreiten entwickelt. Ursprünglich als Steckplatz mit 32Bit Busbreite weitverbreitet, kam später besonders in Servern auch ein System mit 64Bit Breite zum Einsatz, das als PCI-x (PCI Extended) bezeichnet wird. PCI-Grafikkarten wurden mit einer Ausstattung von 1MB bis hin zu 32MB Grafikspeicher produziert. Nachdem bereits die technisch fortschrittlicheren AGP-Karten verfügbar waren, erfreuten sich PCI-Grafikadapter weiterhin so anhaltend großer Beliebtheit, dass von einigen Herstellern sogar noch PCI-Karten neu entwickelt wurden, jetzt mit für PCI üppigem Grafikspeicher von 32-128MB.
AGP
Wie bei den beiden früheren Busstandards existieren auch bei AGP zwei Varianten. Diese unterscheiden sich jedoch nicht durch die Busbreite, sondern nur durch die Betriebsspannungen. Wurde anfangs mit 3,3V AGP-Betriebsspannung gearbeitet, führten erhöhte Leistungsanforderungen bald zur Entwicklung einer weiteren AGP-Bus-Variante. Diese arbeitet mit einer Spannung von 1,5V.
Bitte unbedingt beachten: Beim Einsatz von AGP-Grafikkarten ist ganz besondere Aufmerksamkeit vonnöten: Eine Verwechslung von 1,5V- und 3,3V-Karten kann sogar das Mainboard irreparabel beschädigen. Ursprünglich war für die beiden AGP-Ausführungen vorgesehen, die Steckplätze durch kleine Stege unterschiedlich zu modifizieren. Damit sollte -bei entsprechend standardisierter Fertigung der Grafikkarten- sichergestellt werden, dass in die 3,3V- bzw. 1,5V-Slots nur die jeweils dazu passenden Grafikkarten gesteckt werden können. Leider wurde das von einigen Herstellern nicht beachtet. Deshalb gibt es heute auch einige Grafikkartenmodelle, die sich in beide Slotvarianten stecken lassen. Auch sind teilweise Mainboards verfügbar, die das Einstecken von Grafikkarten mit der falschen Spannung ermöglichen. Dadurch kann schlimmstenfalls sogar das Mainboard irreparabel beschädigt werden.
Wie folgenschwere Fehler vermieden werden können
- zunächst ist zu prüfen, mit welcher Variante des AGP-Slots das Motherboard bestückt ist. 1,5V-Slots sind oft mit einem, meist gelben, Warnaufkleber versehen, der auf die verwendete Betriebsspannung hinweist. Auch das Handbuch zum Mainboard kann hier weiterhelfen,
- da Grafikkarten nur selten mit der Angabe der AGP-Spannung versehen sind, besteht die sicherste Unterscheidungsmethode darin, die Karte elektrisch auszumessen. Dieses sollte unbedingt von einem versierten Fachmann vorgenommen werden, da Irrtümer einen großen Folgeschaden nach sich ziehen können.
AGP Pro
AGP-Steckplätze sind etwas länger als normale AGP-Slots und können Grafikkarten mit bis zu 50W Leistung versorgen. Sie haben nur wenig Verbreitung erreicht. AGP-Pro-Steckplätze sind abwärtskompatibel, so dass sich auch die normalen AGP-Karten stecken lassen.
PCIe (PCI Express)
Hier finden sich vier Entwicklungsstufen: PCIe 1x, PCIe 2x, PCIe 4x, PCIe 8x und PCIe 16x. Von Stufe zu Stufe verdoppelt sich die Datenbreite. Die PCIe-Steckplätze sind nicht nur für entsprechende Grafikkarten nutzbar, sondern auch für Controller und Netzwerkkarten.